Informationen zu den Werken

Telemann, Georg Philipp (1681-1767)

aka 6.010 - Konzert für Querflöte (Sopranblockflöte) oder Oboe, Streicher und Generalbass, G-Dur, TWV 51: G2 Erstdruck rekonstruiert von Arn Aske

Besetzung: Solostimme, zwei Violinen, Viola, Generalbass - ausgesetzte Cembalostimme in der Partitur, die somit gleichzeitig auch als Klavierauszug dienen kann.
Vier Sätze: Andante, Vivace, Adagio, Allegro.
Auf der Solostimme des Manuskripts steht "Hautbois vel Traversière" was auf mehrere Möglichkeiten der Besetzung schließen lässt, aber eher die tiefe Lage der Traversière und Oboe berücksichtigt, in der Besetzung mit Sopranblockflöte klingt das Werk brillant. Das Adagio ist harmonisch äußerst experimentell angelegt.

aka 6.011 - Konzert für Oboe d´amore, Streicher und Generalbass e-Moll TWV 51: e2 Erstdruck

Besetzung: Oboe d´amore, zwei Violinen, Viola, Generalbass - ausgesetzte Cembalostimme in der Partitur, die somit gleichzeitig als Klavierauszug dienen kann.
Drei Sätze: Allegro, Andante, Allegro.
1717 findet sich erstmals ein Beleg für die Verwendung der Oboe d´amore. Um 1720 ist das Konzert entstanden, Telemann war hier, wie in anderen Fällen auch besonders experimentierfreudig. Im ersten Satz lehnt sich das Soloinstrument noch stark an die erste Violine an. Auf ein kurzes Andante folgt das Finale, in dem das Soloinstrument ausgiebig Gelegenheit hat, in Akkordbrechungen und schnellen Läufen seine vielfältigen Klangfarben vorzuführen.

aka 6.013 - Konzert für zwei Violinen, 2 Hörner, Streicher und Generalbass D-Dur TWV 52: D 4 Erstdruck

Besetzung: zwei Hörner, zwei Soloviolinen, zwei Violinen, Generalbass - ausgesetzte Cembalostimme in der Partitur, die somit gleichzeitig als Klavierauszug dienen kann.
Drei Sätze: Allegro, Adagio, Allegro.
Bei diesem Konzert, auch als "Ouvertüre" bezeichnet, handelt es sich um ein Quadrupelkonzert. Im ersten Satz werden die klanglichen Kontraste der beiden Sologruppen hervorgehoben, erst gegen Schluss des Satzes finden die Gruppen zusammen. Das wunderschöne kurze Adagio in h-moll ist ein Solo für die erste Violine mit Generalbass. Im dritten Satz werden die Soloviolinen vom Tutti gestützt und zuweilen auch verstärkt, während die Hörner glanzvolle Akzente darauf setzen.

aka 6.014 - Konzert für zwei Violinen, Streicher und Generalbass B-Dur TWV 52: B 2

Besetzung: zwei Soloviolinen, zwei Violinen, Viola, Generalbass - ausgesetzte Cembalostimme in der Partitur, die somit gleichzeitig als Klavierauszug dienen kann.
Vier Sätze: Adagio, Allegro, Adagio, Allegro.
In den ersten beiden Sätzen sind die Soloviolinen imitatorisch geführt, im dritten Satz liegt die Imitation über einem strengen akkordischen Gerüst in g-moll. Das Finale, der umfangreichste Satz, steht im 6/8 Takt und gibt dem Zusammenspiel der beiden Soloviolinen breiten Raum.

aka 6.015 - Konzert für Violine, Streicher und Generalbass A-Dur TWV 51: A 4 - "Die Relinge"

Besetzung: Violine principale, drei Violinen, Viola, Violoncello und Generalbass - ausgesetzte Cembalostimme in der Partitur, die somit gleichzeitig als Klavierauszug dienen kann.
Vier Sätze: Allegro, Adagio, Menuet, Alternativement.
Das Konzert hat ein pastorales Natursujet als Grundidee. Das Titelblatt der Handschrift trägt den Vermerk: "Imitiert die Reelinge", es werden mit den Violinen also Teichfrösche nachgeahmt. Die Einsätze der "Frösche" sind in der Partitur exakt angegeben mit "Solofrosch" und "Froschchor", was Möglichkeiten zu heiteren Imitationen in den ersten beiden Sätzen gibt.

aka 6.016 - Konzert für Violine, Streicher und Generalbass G-Dur TWV 51: G 6

Besetzung: Solovioline, Tuttivioline und Generalbass - ausgesetzte Cembalostimme in der Partitur, die somit gleichzeitig als Klavierauszug dienen kann.
Vier Sätze: Andante, Allegro, Adagio, Presto.
Telemann, der selbst glänzend Violine spielte, kombinierte das Instrument in allen erdenklichen Varianten. Besetzt man hier die Tuttivioline mit nur einem einzigen Instrument, so wird der kammermusikalische Charakter des Werkes deutlich. Der dritte Satz ist ein Solo mit Generalbassbegleitung, und im vierten Satz, Presto, liegt die Solovioline mit Doppelgriffen in Halben und Vierteln über dem rhythmisch prägnanten Tutti.

aka 6.017 - Konzert für Violine, Streicher und Generalbass E-Dur TWV 51: E 3 rekonstruiert von Raimar Orlovsky, Ulrike Feld und Roland Bittmann - Erstausgabe

Besetzung: 5 Streicher-Stimmen und Partitur.
Die einzige Quelle des vorliegenden Konzertes für Violine, Streicher und Generalbass E–Dur (TWV 51:E3) ist die Abschrift eines zeitgenössischen Kopisten, die in der Sächsischen Landes – und Hochschulbibliothek in Dresden aufbewahrt wird. Das Manuskript mit der Satzfolge Allegro – Adagio – Allegro ist nur als Stimmensatz von 14 Seiten im Querformat erhalten. Der Umschlagtitel lautet: „Concerto con Violino conc., Vlni, Viola e Basso del Sig. Melante”. Hinter “Signore Melante” verbirgt sich das anagrammatische Pseudonym von G. Ph. Telemann.
Alle Versuche, die Quelle vollständig zu sichten und eine Edition vorzubereiten waren bislang unmöglich, da das gesamte Manuskript durch Wasser geschädigt wurde. Die einzelnen Seiten waren miteinander verklebt und einige Blätter zudem in kleinere Fragmentstücke zerfallen.
Dank großzügiger Fördermittel der Münchener Ernst-von-Siemens-Musikstiftung konnte das beschädigte Manuskript vor dem endgültigen Zerfall gerettet werden: Dazu wurden die verklebten Einzelteile und löchrig-brüchigen Manuskriptseiten von der Preservation Academy Leipzig unter der Leitung von Prof. Wolfgang Wächter durch ein aufwändiges Papierspaltverfahren und mit Hilfe enzymatischer Prozesse behutsam voneinander gelöst, mit hauchdünnem Seidenpapier aufgebaut und schließlich an die richtige Stelle wieder eingefügt. In mühsamer Arbeit rekonstruierten Ulrike Feld, Roland Bittmann und Raimar Orlovsky das Manuskript, das nun erstmals veröffentlicht werden konnte.

aka 6.018 - Ouvertüre c-Moll für 2 Oboen, Streicher und Generalbass TWV 55: c 4

Die vorliegende Ouvertüre in TWV 55:c4 für zwei Oboen, Solovioline und Streicher ist ein einzeln erhaltener Satz und kann bisher keiner Komposition Georg Philipp Telemanns zugeordnet werden. In Anlage und Duktus könnte sie aber als Einleitungssatz zu einer der vielen Orchestersuiten Telemanns gedacht gewesen sein.
In der formalen Anlage folgt die Ouvertüre dem dreiteiligen französischen Modell mit den Grundtempi langsam – schnell – langsam.

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